Gerhard Haderer – Die Bedeutung der Freiheit der Kunst

Gesellschaft
Die 35. Internationalen Sommergespräche der Waldviertel Akademie fanden heuer von 29. August bis 1. September an verschiedenen ausgewählten Orten im Waldviertel statt. Die offizielle Eröffnung des unter dem Motto „Grenzen. Erkennen. Verbinden. Überwinden.“ stehenden mehrtätigen Symposiums stand heuer ganz im Zeichen des Karikaturisten Gerhard Haderer, der auf Schloß Weitra vor etwa 300 Interessierten eine viel beachtete Eröffnungsrede hielt. Der renommmierte Künstler zeigte dabei den Anwesenden zahlreiche seiner politischen und gesellschaftskritischen Karikaturen der letzten Jahre und verstand es auf humorvolle Art und Weise auch deutliche Positonen zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit zu beziehen. Haderer erinnerte dabei auch an die Debatten der letzten Jahre über diverse Karikaturen und machte klar, dass Satire alles dürfen muss, aber Satire nicht alles macht und er betonte dabei den hohen Stellenwert der Freiheit der Kunst.
Die Palette der von Haderer gezeigten satirischen Cartoons reichte u.a. von Donald Trump, Sebastian Kurz, Herbert Kickl, Johanna Mickl-Leitner bis zu Boris Johnson. Alle von Haderer gezeigten Werke waren von ausgezeichneter Qualität und zeigen wie aktiv der Karikaturist in den letzten Jahren war und ist.
Der Karikaturist machte im Laufe seiner Rede klar, dass es für Ihn als Künstler wichtig ist auch ganz klare innere Haltungen zum Ausdruck zu bringen, so machte er der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel rund um Ihre Welt bekannte Aussage „Wir schaffen das“ eine persönliche Liebeserklärung und betonte die Bedeutung des Humanismus auch für die Freiheit der Kunst. Thematisch widmete sich Haderer neben Migration und Flüchtlingskrise auch den Themen Verteilungsgerechtigkeit, Konsumgesellschaft, Social Media & Umweltverschmutzung und er sparte dabei nicht mit Kritik an den aktuellen politischen Verhältnissen vor allem in Österreich. Es gelang ihm dabei sehr gut die brennenden Themen unserer Zeit satirisch und unterhaltsam aufzugreifen und er betonte, dass ein Künstler an Grenzen gehen muss, die nur er definieren darf. Haderer nutzte diesen Auftritt auch für einen Aufruf zum zivilen und friedlichen Umgehorsam, den er auch selbst vorlebt, so hat er in Linz die Schule des Ungehorsams gegründet. Nun ist es mitunter schwierig den Spannungsbogen bei einer Rede zu halten deren integraler Bestandteil die Erläuterung von eingeblendeten Karikaturen ist, doch Haderer gelang dies mit seiner unterhaltsamen und inspierenden Form der Präsentation mühelos.
 

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Gerhard Haderer Wolfgang Müller CC BY SA 4.0