Sind wir im Gender-Wahnsinn?

Meinung

NEIN

Eine Sichtweise von ChatGPT featured by Gerhard Kaspar

Gendern ist ein bedeutender Schritt hin zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und zur Anerkennung der Vielfalt in unserer Gesellschaft. Indem wir geschlechterneutrale Sprache verwenden und auf geschlechtsspezifische Begriffe verzichten, schaffen wir eine inklusivere Sprachumgebung.

Gendern ermöglicht es uns, Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen und ihnen Sichtbarkeit zu geben. Es ist ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für Menschen, die sich nicht in das traditionelle binäre Geschlechtermodell einordnen oder sich nicht mit den zugewiesenen Geschlechterrollen identifizieren. Indem wir geschlechtergerechte Sprache verwenden, signalisieren wir, dass wir die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten und -ausdrücke anerkennen und respektieren.

Darüber hinaus trägt Gendern dazu bei, Stereotype und Diskriminierung abzubauen. Durch die bewusste Verwendung geschlechtergerechter Sprache schaffen wir ein Bewusstsein für geschlechtliche Vielfalt und tragen zur Überwindung von Vorurteilen und Diskriminierung bei. Geschlechtergerechte Sprache fordert uns auf, über traditionelle Geschlechtsrollen hinauszudenken und eröffnet neue Möglichkeiten für individuelle Selbstbestimmung und Chancengleichheit.

Gendern ist kein Trend oder vorübergehende Modeerscheinung, sondern ein notwendiger Schritt hin zu einer gerechteren und respektvolleren Gesellschaft. Es erfordert Anpassung und Umdenken, aber die positiven Auswirkungen auf die soziale Gleichstellung und das Zusammengehörigkeitsgefühl sind es wert.

JA

Eine Sichtweise von Michael Karjalainen-Dräger

Meiner Erinnerung nach war eines der ersten Argumente für die Einführung des Genderns die Gleichstellung von Frau und Mann. Sprache habe Wirkung und über bzw. mit der Sprache werde Bewusstsein geschaffen. So weit, so nachvollziehbar. Zumindest für mich als Sprachlehrer.

In diesem pädagogischen Umfeld war ich immer hautnah am Geschehen, denn Bildungseinrichtungen waren von Anfang an die Vorreiter beim Gendern. Aus der Muttersprache wurde bald die Erstsprache, aus der rein männlichen Form, dem generischen Maskulinum, die Variante mit einem Binnen-I geboren. Auch dieser Schritt entfachte damals bereits Widerstand, nicht nur in der Sprachwissenschaft.

Mich brachten diese Anregungen zum Reflektieren und Ändern des Ansprechens der Personen, die ich vor mir hatte. Ich wählte von da an immer die passende Variante, in der Regel also immer beide Formen, nämlich weibliche und männliche, also beispielsweise „Damen und Herren“. Bei einem rein weiblichen Publikum, was bei mir als Trainer in der Fortbildung von Elementarpädagoginnen sehr häufig vorkam, sprach ich daher ausschließlich in der weiblichen Version. Dabei bin ich geblieben.

Die seit einiger Zeit sehr dynamische Entwicklung hin zu Unterstrichen, Doppelpunkten, Asterisken und damit verbundenen Atempausen sowie der Verweiblichung etwa von Gast und Mitglied hin zu Gäst:in und Mitglieder:in aber geht mir eindeutig zu weit, es grenzt tatsächlich an Wahn. Mit dieser Sichtweise bin ich überraschenderweise in guter weiblicher Gesellschaft.

Credits

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F&W 001 – Genderwahn-YOUTUBE Wolfgang Müller CC BY-SA 4.0