Ein lebenswertes Konzept für mobile Pflege

Gesellschaft

Im Reinen-Wein-Interview zum Thema „Mobile Pflege“ ist die Kranken- und Altenpflegerin sowie Gründerin des Vereins „Lebenswert“ Kerstin Buxbaum bei Michael Winkler zu Gast. Zu Beginn erzählt Buxbaum wie sie zum Pflegeberuf gekommen ist und welche Berufserfahrungen sie in der Altenpflege gesammelt hat. Dabei hat sie alle großen Anbieter in Kärnten „durchgetestet“ und sich dann gesagt, dass sie das unter diesen Bedingungen nicht weiter machen will. Sie hat andere Leute gepflegt und keine Zeit gehabt, sich um ihre Kinder zu kümmern. Für sie ist das auch ein Beruf, den man nicht einfach so machen sollte, sondern mit ganzem Herzen.

Für sie gab es dann zwei Optionen: nämlich der Pflege den Rücken zu kehren oder ihrer Berufung selbständig zu folgen. 2020 gründete sie den Verein Lebenswert für mobile Dienste, die sich nicht nur um Kranken- und Altenpflege sondern auch um die Unterstützung für Familien kümmert.

Das Konzept, das sie gemeinsam mit Anna Lubers entwickelt hat, hebt sich von den derzeit im Umlauf befindlichen wesentlich ab.

Aktuell gibt es vom Land Kärnten eine mündliche Zusage, dass das Konzept ein Pilotprojekt für Kärnten wird.

Im weiteren Gespräch wird auf die Vorgangsweise eingegangen, wie man Pflege in Anspruch nehmen kann und wie pflegende Angehörige erfolgreich vorgehen können.

Im Hinblick auf die Motivation für zukünftige Pfleger geht es aus ihrer Sicht um eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen, vor allem eine angemessene Entlohnung und um bessere Arbeitsbedingungen während des verpflichtenden Praktikums. Zudem sollten sich am Beruf Interessierte vor dem Beginn der Ausbildung ein Bild vom Beruf zu machen. Ihre 17 Mitarbeiter sind alle „Stationsflüchtige“, die lieber selbständig und nicht nach einem vorgegeben Dienstplan arbeiten, sondern sich die Zeit eigenverantwortlich einteilen wollen.

Pflegende Angehörige werden von ihrem Verein zu jeder Zeit betreut, zu aller erst wird der zukünftige Klient zu Hause besucht, um die Situation abzuklären und die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Die DKPS machen darauf basierend die Pflegeplanung. Die Angehörigen werden auch bei der Erstellung der Pflegeanträge unterstützt.

Abschließend wird noch über Verbesserung der Bedingungen für Pflegekräfte angesprochen. Für Buxbaum geht es dabei nicht nur um Finanzielles, sondern auch um die eigene bzw. gegenseitige Motivation, das Umfeld und die Arbeitsbedingungen. In ihrem Verein können alle Mitarbeiter an der Weiterentwicklung des Konzepts mitwirken, sie wünscht sich, dass ehemalige Pflegekräfte wieder in diesem wichtigen Beruf zurück kommen.

Zuletzt werden noch Fragen aus dem Publikum beantwortet.

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RW – Kerstin Buxbaum-YOUTUBE Wolfgang Müller CC BY-SA 4.0
RW – Kerstin Buxbaum-YOUTUBE-IPHP Wolfgang Müller CC BY SA 4.0