Energie der Zukunft – Im Gespräch mit Prof. Andreas Löschel

Gesellschaft

Wie man Klimaschutz sozial und marktwirtschaftlich umsetzen kann, und wie man ihn auf globaler Ebene vorantreibt, sind die Inhalte dieser Veranstaltung des BSA. Moderator Ferdinand G. Kasperer begrüßt dazu den Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomik Dr. Andreas Löschel.

Der Leitautor des Weltklimarates IPCC stellt zu Beginn fest, dass wir viele Probleme, die wir heute haben, in unseren Märkten und Preisen in der Vergangenheit nicht berücksichtigt haben: die Umwelt hatte keinen Preis. Auch hat man die Abhängigkeiten von Energielieferländern bis zum Ukrainekrieg stark unterschätzt. Neben der längst überfälligen, ehrlichen Bepreisung von Energie ist es aktuell auch wichtig, die für die Energiewende notwendigen Technologien voranzutreiben.

Der zentrale Baustein der Energiegewinnung der Zukunft werden die Erneuerbaren sind, unterstützt von Energiespeichermöglichkeiten (zB Speicherkraftwerken). Musste man vor 20 Jahren, als in Deutschland das Erneuerbare-Energien-Gesetz erlassen wurde, die Erneuerbaren massiv subventionieren, so sind diese heute mit die billigste Energiequelle. Somit geht es heute nicht mehr ums Geld, sondern um die Beschleunigung der bürokratischen Prozesse, um die Schaffung von Flächen für die Anlagen, oder auch um Rechtssicherheit (zB im Zusammenhang mit dem Artenschutz). Hier muss auch die Bevölkerung, die sich Klimaschutz wünscht, Druck machen.

Die Einnahmen der CO2-Bepreisung gibt der österreichische Staat zum Teil an besonders einkommensschwache Familien weiter, um die teils massiven Preissteigerungen sozial abzufedern. Auch zwischen Stadt und Land muss es einen Ausgleich geben. Für Löschel ein wichtiger Punkt, da man sonst die Akzeptanz der Menschen rasch verliert.

Für einen Ökonomen sind Preise immer ein wichtiges Steuerungsinstrument. Wichtig ist, im Auge zu behalten, dass man auch jene Menschen gewinnen muss, die Klimaschutz nicht als oberste Priorität sehen. Bewusstseinsschaffung durch Bewegungen die Fridays for Future ist ebenfalls ein wichtiger Faktor.

In den Industrieländern haben sich Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch über die letzten Jahrzehnte etwas entkoppelt; in vielen Ländern, die beim Wohlstand aufholen (wollen), ist dies noch längst nicht der Fall. Hier bedarf es globaler Lösungen.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs werden auch einige spannende Publikumsfragen beantwortet.

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