Gradido – das dreifache Wohl für eine neue Menschheit

Meinung

In seinem Vortrag mit dem Titel „Das Dreifache Wohl für eine neue Menschheit“ stellt der Trainer und Coach Ing. Joachim Brandstätter Gradido, eine Ökonomie der Dankbarkeit, vor.

Das titelgebende dreifache Wohl besteht seinen Worten nach aus dem eigenen Wohl, dem Wohl der Gemeinschaft und dem Wohl des großen Ganzen, also der Umwelt und der Natur. Mit Hilfe des Gradido soll dieses dreifache Wohl umgesetzt werden, es handelt sich dabei um ein „Dankbarkeitsmodell“ für ehrenamtliche Arbeit. Der Name ist ein Akronym aus den englischen Begriffen Gratitude (Dankbarkeit), Dignity (Würde) und Donation (Gabe). Wer sein Ehrenamt „einlösen“ will, kann auf Stundenbasis Gradidos schöpfen.

Entwickelt wurde das Modell vor 20 Jahren von Bernd Hückstädt und Margret Baier aus Schwäbisch-Hall in Deutschland, er selbst hat es bei einem Online-Kongress vor einem Jahr kennen gelernt. Bernd hat die Kurzgeschichte Joytopia verfasst, in der die Vision einer neuen Erde entwickelt wird. 2005 wurde die Akademie für Wirtschaftsbionik 2005 ins Leben gerufen, kürzlich der Verein Gradido International in Kärnten gegründet.

Die Leitlinien von Gradido lauten: freies Forschen, freies Lernen, unabhängig von staatlichen oder privaten Institutionen und unabhängig von politischen Gesinnungsgemeinschaften; jeder Mensch ist willkommen. Die Mitgliedschaft ist unentgeltlich, es besteht aber auch die Möglichkeit, förderndes Mitglied zu werden. Aktuell gibt es rund 5000 Mitglieder auf der ganzen Welt. Joachim Brandtstätter hat das Projekt um seine Ideen der Potentialentfaltung ergänzt und dient diesem als „Visionsbotschafter“. Er sieht sich aber nicht nur als Träumer, sondern als einer, der Projekte immer auch auf deren Umsetzbarkeit checkt. Aktuell geht es um die Entwicklung von Masterplänen, wie das Projekt unter die Menschen gebracht werden kann.

Die für ihn bestehenden zehn Vorteile von Gradido sind folgende: weniger staatliche Kontrolle, Zinslosigkeit, gesunde und pflanzliche Ernährung, Fülledenken, denn es ist genug für alle da, gutes Arbeitsklima, jeder kann sein volles Potential entfalten, das dreifache Wohl und die Wertschätzung des Lebens. Auch die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO können mit Hilfe des Gradido erfüllt werden – ohne die Nachteile durch „die Färbung der UN“.

Er verweist in seinem Vortrag auf mittlerweile 14 Blogbeitrag auf der Gradido-Website mit dem Titel „Lieblingsstadt“, in dem anhand von praktischen Beispielen die Wirkung und der Nutzen von Gradidos dargestellt werden.

In seinen weiteren Ausführungen analysiert er die 3 größten Fehler des aktuellen Geldsystems wie die Geldschöpfung durch Schulden, der Zins und der Zinseszins sowie das Ignorieren der Naturgesetze.

Gradido bezeichnet er als eine neue Art der Geldschöpfung, ein Lebensgeld, vergleichbar mit dem Geldsystem des „Wunders von Wörgl“, ergänzt um die Tatsache, dass es der Vergänglichkeit unterzogen wird. Am Ende des Jahres hat ein Gradido nur mehr 50 % seines Wertes.

Man schöpft damit pro Mensch ein „aktives Grundeinkommen“ von maximal 1000 Gradidos pro Monat, weil man sich aktiv am Gesellschaftsleben beteiligt und anderen Mitgliedern der Gesellschaft ehrenamtlich Zeit zur Verfügung stellt. Eine Stunde wird dabei mit 20 Euro bewertet. Zusätzlich zum persönlichen Einkommen gehen monatlich jeweils 1000 Gradidos in den öffentlichen Haushalt und weitere 1000 in den Ausgleichs- und Umweltfonds zur Beseitigung von Altlasten. Die Vorteile sind Steuerfreiheit, Abgabenfreiheit und Schuldenfreiheit.

Im Weiteren erklärt Brandstätter noch die Auswirkungen eines Gradidosystems auf das Leben des Einzelnen und des Staatshaushaltes und wie die Einführung des Gradido parallel zum Euro funktionieren würde.

Abschließend stellt er die Gemeinwohlwirkung des Gradido, den Gradidio-Marktplatz und die Gradido-Community vor.

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