Klaus Winkler – ein Zeitzeuge im Gespräch

Lebenswelten

Im Reiner Wein Gespräch ist der Pensionist, Ex-Manager und ehemalige Verkaufsleiter und Seminarleiter für Rhetorik Klaus Winkler bei Michael Winkler zu Gast.

Durch die Kriegsereignisse wurde er knapp nach seiner Geburt mit seinem Bruder und seiner Mutter von Wien nach Oberösterreich zu seiner Tante übersiedelt. Für ihn als Stadtkind war das eine große Umstellung. In der Volksschule hat er trotz der Kriegswirren und des einen oder anderen Luftangriffs die Freiheit des Landlebens in der Nähe von Wels erlebt. Mit 12 Jahren kam er wieder zurück in die österreichische Hauptstadt, wo er die Hauptschule beendete. 1955 nahm er eine Lehre bei Meinl auf, was eine große Herausforderung war, da die Situation am Arbeitsmarkt sehr schwierig war. Seine Mutter hat ihn dabei großartig unterstützt. Für sie hegt er nach wie vor große Bewunderung, da sie ihn und seine vier Geschwister gut durch diese schwierigen Zeiten gebracht hat. In der Zeit, in der wir heute leben, fehlen ihm die Begriffe Ethik und Moral, die für ihn von Kindheit an selbstverständlich waren. In der Meinl-Berufsschule hatte er eine wöchentliche Ethik-Stunde.

Nach der Lehre ging er in die Süßwarenbranche und danach in den Großhandel. In seiner Zeit bei der Firma Mars hat er ein hervorragendes, vorbildliches Unternehmen kennen gelernt, dem eine klare Kostenrechnung und Kalkulation wichtig war und das eine nützliche Wachstumsstrategie gefahren ist. Zudem wurden überdurchschnittliche Gehälter bezahlt. Diese erfolgreiche Vorgangsweise konnte er in anderen Unternehmen später nicht mehr finden.

Das Schöne am Leben ist für Klaus Winkler, dass es in jedem Abschnitt Dinge gibt, die man noch nicht gesehen hat und die man früher noch nicht wahrgenommen hat. Alles hat seine Zeit und die Neugier ist eine wichtige Triebfeder für ihn. Ständig dazuzulernen ist für ihn wichtig.

Für seine körperliche Fitness macht er morgens eine Stunde Dehnungs- und Kräftigungsübungen, die 5 Tibeter, eine 15-minütige Meditation, täglich geht er eine Stunde Nordic Walking, um Cardiotraining zu machen, jährlich gönnt er sich eine Fastenkur. „Auf eine Kur musst du gehen, solange du keine Kur brauchst“ ist sein diesbezügliches Credo. Anfang November bis Ende April geht er auf Reisen nach Asien, vornehmlich nach Thailand. Ein Teil davon sind die Vipassana-Meditationstage, eine Technik aus dem Buddhismus, die lehrt, die Dinge so zu sehen wie sie sind. Alles kommt und vergeht ist der dabei wesentliche Grundsatz. Dabei gehst du auf eine Reise nach innen und lernst dich selber besser kennen, so Winkler.

Integriert ist er auch in eine katholische Gemeinschaft in Wien Favoriten. Im Pfarrcafé herrscht aus seiner Sicht eine sehr wertschätzende Kommunikation. Für ihn haben Kirchen immer schon eine schöne Stimmung gehabt, in Asien sind die Kirchen voll und auch voller junger Leute.

Im weiteren Gespräch wird noch auf seine Sicht auf die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung, den Zustand der Europäischen Union und die Bedingungen der Weltwirtschaft eingegangen.

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