Mehr Zukunft wagen – NEOS

Irmgard Griss
Politik

Veranstaltungsdaten

Datum
22. 3. 2017
Veranstalter
Österreich spricht
Ort
Mensa WU-Wien
Veranstaltungsart
Diskussionsrunde
Teilnehmer
Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes
Ali Mahlodji, Unternehmer
Matthias Strolz, Vorsitzender NEOS

In der Demokratie steht der Bürger im Zentrum – diese Worte nahm sich der Verein Österreich spricht zum Motto und rief ein regelmäßiges BürgerInnenforum ins Leben, diesmal an der Wirtschaftsuniversität Wien. In drei Impulsreferaten stellen die beiden Mitinitiatoren des Vereins, Dr. iur. Irmgard Griess und Mag. Dr. Matthias Strolz, sowie der ehemalige Lehrer und jetzige Unternehmer Ali Mahlodji die für sie aktuell wichtigsten Themen dar.

Mahlodji, selbst mal als Flüchtling „Fehler im System“, erlangte über seine Plattform whatchado.com Erfolg im Berufsleben. Er spricht darüber, warum er trotz aller Warnungen gerade in Österreich sein Unternehmen gründete, wie der rasche Wandel in der Arbeitswelt die menschliche Anpassungsfähigkeit herausfordert, warum Viele die Schuld am persönlichen Schicksal bei anderen suchen und dass man mehr Freiraum für Fehler schaffen müsse, um aus diesen zu lernen.

Für Bundespräsidentschaftskandidatin Dr. iur. Irmgard Griess sei die Angst um die Zukunft in der Gesellschaft spürbar. Sie stellt drei Ansatzpunkte dar, um diese Angst einzudämmen: mehr Transparenz in der öffentlichen Verwaltung, Reduzierung der Bürokratie und zu erhöhende Bürgerbeteilung. Dass das Amtsgeheimnis in der Verfassung verankert sei, sei ein Anachronismus. Transparenz sei ein wirksamer Schutz gegen Korruption und Mauscheleien. Der Wust an Gesetzen sollte von Experten durchforstet und sinnlose oder Mehrfachregelungen gestrichen werden. Selbst die direkte Demokratie sei für Griess kein Allheilmittel. Deshalb müssten die Menschen sich selbst stärker mit Politik auseinandersetzen und sich auf Fakten stützen, um miteinander auf Augenhöhe diskutieren zu können. Sie favorisiert die irische Bürgerversammlung, bei dem Bürger per Zufall ausgelost würden und einmal pro Monat aktuelle Themen besprechen, Experten dazu einladen und danach eine Entscheidung treffen, die dem Parlament vorgelegt würde.

Bildung sei für Mag. Dr. Matthias Strolz eines seiner Leibthemen: In jedem Menschen stecken Talente, und die gelte es auf allen Altersebenen zu fördern, beginnend vom Kindergarten. Die weiterhin verschleppte Bildungreform treibe ihm den Ärger ins Gesicht, vor allem wenn im Gesetzesentwurf ein Durchgriffsrecht für die Landeshauptleute, die für die bisherige Verpolitisierung der Bildungseinrichtungen mitverantwortlich seien, festgeschrieben sei. Weiteres Thema – kalte Progression: Unter www.entlastung.jetzt können sich Bürger eintragen und damit Druck auf die Regierung ausüben, damit die kalte Progression endlich eingeschränkt würde. Strolz macht beim March for Europe mit, um die europäische Idee zu verteidigen – ebenfalls ein Herzensanliegen des NEOS-Parteichefs und eine Schicksalsfrage für Europa. Die europäische Republik sei sein Ziel.

Aus den Impulsen wurden zehn Thesen bzw Schwerpunkte gefiltert, die dem anwesenden Publikum zur Handy-Abstimmung freigegeben wurden. Politik raus aus der Schule, ein neuer politischer Stil für Österreich und Runter mit den Steuern waren die drei am häufigsten gewählten Themen, die danach vom Publikum diskutiert wurden.

Matthias Strolz_Video

Credits

Image Title Autor License
Irmgard Griss Irmgard Griss Idealism prevails CC BY-SA 4.0
Matthias Strolz_Video Matthias Strolz_Video Idealism prevails CC BY-SA 4.0