Dr. Matthias Strolz – Sei Pilot Deines Lebens!

Gesellschaft

Eine der schillerndsten und faszinierendsten Persönlichkeiten Österreichs ist Mag. Dr. Matthias Strolz, der in der Öffentlichkeit vor allem als langjähriger Chef der liberalen Partei NEOS bekannt wurde.  

Im Gespräch mit Sascha Stipsits zeigt sich der Ex-Politiker gelassen, humorvoll, selbstironisch, witzig, aufgedreht, philosophisch und manches mehr, ganz so wie man es von dem vielseitig begabten Tausendsassa aus dem Ländle kennt.

Der Bergbauernsohn hat 2018 einen Schritt gesetzt, der in der politischen Kultur des Landes bisher kaum vorgekommen ist: Er hat am Höhepunkt seines politischen Schaffens die NEOS erfolgreich an Beate Meinl-Reisinger übergeben und damit in Österreich etwas demonstriert was ansonsten weitgehend fehlt: Rücktrittskultur und vor allem die Bereitschaft die eigene Führungsposition aufzugeben, wenn man weiß, dass das Projekt auch ohne einen selbst an der Spitze erfolgreich weiter gedeihen kann.

Vielleicht auch deshalb heißt das neue Buch von Matthias Strolz: „Sei Pilot deines Lebens: In 5 Schritten zur persönlichen Entfaltung“

Wer aber glaubt, dass Strolz erst kürzlich zum Autor wurde, irrt. Er hat schon vor der Gründung der NEOS 2012 publiziert und es ist ihm anzumerken, dass er mit dem Schritt aus der aktiven Politik den notwendigen Freiraum gefunden hat, seine vielfältigen Talente zum Blühen zu bringen.

Gewohnt eloquent beschreibt Strolz, warum er sich nun als Portfoliounternehmer mit 3 verschiedenen Feldern sieht, und was darunter genau zu verstehen ist.

Zum 1. Feld zählt er seine Tätigkeit als Autor, Publizist und TV-Schaffender. So hat er kürzlich vom Privatsender Puls4 mit „Strolz trifft“ ein eigenes Format bekommen, schreibt Kolumnen und befindet sich seit einigen Wochen auch wieder auf Österreich-Tour. Dieses Mal aber nicht für (s)eine Partei die NEOS, sondern eben für sein neues Buch.

Das zweite aktuelle Tätigkeitsfeld beschreibt Strolz mit systemischer Organisationsentwicklung und Leadership-Begleitung, sprich er unterstützt Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen. Eines dieser Projekte ist story.one, eine Initiative, bei der das Erzählen von wahren Geschichten im Mittelpunkt steht. Strolz betont die Freude derer, die Ihre Stories damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, denn jeder Mensch kann selbst ein Autor sein. Bei story.one ist jeder Autor sein eigener Verlag und mit seinem Werk weltweit gelistet und beziehbar, es wird just in time produziert und publishing on demand wird damit Wirklichkeit.

Zu guter Letzt ist Matthias Strolz auch seine ehrenamtliche Arbeit und sein soziales Engagement sehr wichtig, z. B. für das Europäische Forum Alpbach und für soziale Start-ups. Und er erklärt, dass Ihm das Bildungsthema, das ihm schon als Politiker bei den NEOS sehr wichtig war, immer noch sehr am Herzen liegt.

Strolz sieht sich selbst weiterhin als „homo politicus“ und retrospektiv wurde ihm klar, dass sein 2011 veröffentlichtes Buch „Warum wir Politikern nicht trauen“ unterbewusst wohl sein Drehbuch für eine Parteigründung war – ohne dass er es damals selbst gemerkt hat.

Eine der besten Eigenschaften des Vorarlbergers ist, dass er Klartext spricht und sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Auf die Frage, wie er die Politik heute sieht, hält er fest, dass wir in einer Mediendemokratie mit extrem viel Inszenierung leben, es herrscht auf allen Kanälen Reizüberflutung und extrem viel wird medial getriggert. Es ist ein verrücktes Setting und leider wird in den nächsten Jahren die Wahrheit komplett abgeschafft werden, denn deep fake Videos kommen und die post truth democracy wird damit Realität.

Der „point of sale“ wird in der Politik jeden Tag durch Umfragen neu stimuliert, der Wahltag ist dann der echte point of sale in der Politik, der Tag, an dem alles passen muss. Daher ist man als Politiker immer am Verkaufen und kommt kaum mehr zum Arbeiten, Inszenierung überlagert alles, es ist ein Bühnenberuf und der Applaus ist Koks für die Seele, denn der Applaus ist geil und eine Ersatzliebe, aber eben keine echte Liebe.

Strolz erzählt wie von Parteien materiell abhängige Jungfunktionäre sich nach einem Jahr im Parlament frustriert als Hinterbänkler wiederfinden, da sie der Klubzwang zu einer Selbstverleugnung zwingt. Das kann dann zu einer kognitiven Dissonanz führen, die sich in Zynismus, Alkoholkonsum und Überheblichkeit äußern kann, denn die Politik ist ein wildes Geschäft.

Der Portfoliounternehmer bekennt, dass die Politik das verletzendste Feld der Gesellschaft ist und man daher einen passenden Umgang mit diesen Kränkungen finden muss. Wenn man sich deswegen eine Hornhaut wachsen lässt, spürt man aber auch ansonsten nichts mehr, das ist also auch keine Lösung. Die Politik ist eine wilde Hakn, aber sie ist auch geil, bekennt der Ex-NEOS Chef und für Ihn ist sie das letzte Abenteuer jenseits des Dschungelcamps.

Man kann als Politiker auch tachinieren, wenn man will, also mit 25 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche durchkommen, aber diese Fälle sind selten, erklärt Strolz. Die Mehrzahl der Politiker arbeitet weit jenseits der 40 Stunden wöchentlich, als Parteichef sind es leicht 70-80 Stunden.

50% der Arbeit als Parteichef ist es, „den Haufen zusammenzuhalten“, das ist eine in der Öffentlichkeit nicht gesehene Integrationsaufgabe, denn jeden Tag hat man irgendwo eine Krise als Parteichef zu lösen, für die man nichts kann, um die man sich aber dennoch kümmern muss.

Der langjährige Vorsitzende der NEOS benennt 2 Hauptgründe warum er zurückgetreten ist: Der erste Grund war, dass er gut ersetzbar war und er bekennt, dass er genau auf diesen Punkt hingearbeitet hat. Der zweite für ihn entscheidende Grund war die Erkenntnis, dass er in seiner Familie gebraucht wird und mit der Erkenntnis, dass er politisch ersetzbar ist hat die Vaterrolle in ihm aufgezeigt. Der Schritt, die Politik zu verlassen, ist ihm dennoch nicht leichtgefallen, denn für ihn waren die NEOS Berufung.

Der mehrfache Vater erinnert an die High 5 der persönlichen Entfaltung, die er in seinem Buch beschreibt, und bekräftigt, dass es essenziell für ihn war zu erkennen, dass er ersetzbar ist.

Das Leben als Politiker hatte dazu geführt, dass Strolz innerhalb seiner Familie nicht mehr so präsent war, wie er sich das selbst gewünscht hat, und er entschloss sich, eine Familienkonferenz im Urlaub einzuberufen, um seine Vaterrolle zu besprechen. Eine Familienkonferenz bedeutet, dass alle Familienmitglieder präsent sind, dass es klare Regeln gibt, dass man einander zuhört, niemand am Handy hängt und dass sich alle in das Gespräch einbringen. Dabei eröffnete ihm u.a. seine 7-jährige Tochter: „Papa, Du hast keine Nerven (mehr für uns)“ und auch seine älteren Töchter und seine Ehefrau bekannten, dass sie sich wieder mehr Zeit mit ihm innerhalb der Familie wünschen würden. Strolz erkannte, dass das Familiensystem Schaden nehmen würde, wenn er nicht präsenter wird und er entschloss sich seinen Rückzug aus der Politik zu planen.  

Mit Schmunzeln berichtet der Ex-Politiker, dass das aufgeschlagene Knie des eigenen Kindes den Anruf des Bundespräsidenten schlägt, da seine Tochter in so einer Situation seine unmittelbare Aufmerksamkeit braucht, egal mit wem er gerade telefoniert und das hat ihn sehr geerdet.

Ein halbes Jahr ein Geheimnis zu bewahren, in seinem Fall war es der Rücktritt als NEOS-Chef, war sehr schwer für ihn und seine Vertrauenspersonen. Neben seiner Frau entschloss er sich auch seine Büroleiterin über diesen Schritt zu informieren, da Sie ihn direkt zur Rede stellte und darauf ansprach, ob er seinen Rückzug als NEOS-Chef planen würde.

Der Druck war für alle 3 sehr hoch, so hat seine Frau phasenweise die Stimme verloren und er konnte sich wegen eines verschleppten Bandscheibenvorfalls am Schluss nicht einmal mehr selbst in der Früh die Schuhe binden. Umso glücklicher ist er, dass die Übergabe der Partei super gelaufen ist und retrospektiv meint er, dass man ein ignoranter Hund ist, weil man so auf Vollgas ist.

In diesem Zusammenhang erkannte Strolz, dass Frauen im Schnitt ein besseres Körperbewusstsein haben und sich im Schnitt besser spüren als Männer. Männer sind heutzutage vielfach verwirrt, ob der vielfältigen und teils widersprüchlichen Anforderungen und komplexen Ansprüche, die von der Gesellschaft an sie gestellt werden. Dazu kommt, dass viele Frauen immer noch den Macho, den Beschützer und den Ernährer wollen, aber gleichzeitig gilt es (s)ein weiches Herz zu zeigen und Frauenversteher zu sein. Für Strolz ist klar, dass den Männern das Patriachat aus der Hand geglitten ist und wir mitten in einer Übergangs- & Umbruchsphase sind, in der ein neues Männerbild entsteht.

Im Zuge seines sozialen Engagements hat Strolz arbeitslose türkische Jugendliche der dritten Generation begleitet und dabei erlebt, dass türkische Jungs sich immer noch mit ihren sexuellen Ausschweifungen brüsten, während sie von den gleichaltrigen türkischen Mädchen immer noch erwarten, Jungfrau zu bleiben, um als solche in eine spätere Ehe mit Ihnen zu gehen. Das geht sich für Strolz allein schon zahlenmäßig nicht aus und für ihn ist klar, dass sich auch in diesen Millieus das Männerbild verändern wird müssen.  

Eine praktikable Möglichkeit, den Männern in dieser Umbruchsphase zu helfen, ist für ihn die Initiierung als Mann, die in verschiedensten früheren Kulturen eine große Bedeutung hatte. Als die alten Griechen damals Männer zum Orakel nach Delphi eingeladen haben, ging es um Selbsterkenntnis, und darum, sich selbst wahrzunehmen. Initiierung heißt für Strolz daher: nach innen zu schauen und zu erkennen „Wer bin ich?“

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es aber viele Männer, die nicht initiiert sind, und daher müssen wir viele junge Männer initiieren, damit sie die Fackel Ihres Feuers selbst tragen und ihre Berufungen und ihre Talente selbst erkennen können. Falls sie diese Fackel nicht selbst tragen, würden sie metaphorisch gesprochen das eigene Dorf niederbrennen, um das Leben zu spüren, eine Entwicklung, die der Selbsthilfeautor vermeiden will. Strolz verweist auf nicht initiierte Männer in der Politik und an der Regierungsspitze in Brasilien, auf den Philippinen, in GB und den USA und den Schaden, den diese Akteure anrichten.

Seiner persönlichen Erfahrung nach gehen Frauen anders mit Aggression(en) um. So ist bei Frauen der Jonaskomplex weit verbreitet, also die Angst vor der eigenen Größe. Männer haben eher das Trump Syndrom, also dass sie Ihrer eigenen Inszenierung erliegen. Er habe in der Politik dreimal so lange nach Frauen für Spitzenpositionen gesucht, denn wenn man diese fragt, ob Sie als zweite auf eine Wahlliste in einem Bundesland gehen, überwiegen oft deren Zweifel an Ihren eigenen Fähigkeiten: „Glaubst Du ich kann das?“ antwortet die Frau, der Mann antwortet viel eher „Endlich erkennt jemand mein Genie“. Strolz nennt das bei Männern daher auch das Halbaffensyndrom.

Da können beide Geschlechter noch voneinander lernen, Frauen sollten den Jonaskomplex ablegen, die Männer das Trump Syndrom in den Griff bekommen, und wir sollten uns der Wege zu uns selbst bewusstwerden. Diese Wege sind von Mensch zu Mensch verschieden, wenngleich es einige Königswege gibt.

Für Strolz ist klar, dass wir als Kinder der Postmoderne extrem arm an Ritualen geworden sind und er erzählt, dass er z. B. noch Mitglied der katholischen Kirche ist, weil er die Taufe als gutes Ritual empfindet. In diesem Bereich ist die Kirche noch ungeschlagen, wenngleich sie aber auch 2000 Jahre Zeit hatte, um das zu perfektionieren. Da wir als Gesellschaft ganz viele Rituale über Bord geworfen haben, ohne aber dafür Ersatz einzuführen, besteht nun eine besondere Sehnsucht nach Ritualen und Initiierungen, analysiert der praktizierende Yogi Strolz.  

Der Schriftsteller appelliert an die Fähigkeit des Menschen zur Liebe zu sich selbst, denn diese Liebe steht uns in der Form der Selbstliebe und der Selbstfürsorge zur Verfügung, auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist, dorthin zu kommen. 

Strolz erzählt, wie er für eine dreiwöchige Ayurvedakur nach Indien gefahren ist, um sich selbst zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen muss man loslassen und sich zuerst freimachen, um etwas Neues anfangen zu können, denn „only empty hands can receive“. Man muss sich entleeren, physisch und psychisch, und Strolz hat daher sein Ernährung umgestellt und diesen massiven Eingriff in die Physis und in die Psyche bewusst zugelassen.

Jeder muss dabei seinen eigenen Weg finden, für Strolz ist Natur sehr wichtig, diese zu genießen ist obendrein eine kostenlose Option. Man sollte Räume der Ruhe für sich finden, das ist nicht leicht, vor allem wenn man Verpflichtungen hat. Philosophisch gesehen haben vor allem jene die Freiheit, die materiell nichts mehr verlieren können, weil sie sich dann auch nicht mehr ständig um den Erhalt Ihres Besitzes kümmern müssen.

Zwischenmenschlich ist Strolz ein Fan von Freiheit durch Bindung und er erzählt, dass er zwar seit 8 Jahren Yoga macht, er aber immer noch das Gefühl hat, er wäre Anfänger.

Jeder kann Wege zu sich selbst aus sich selbst heraus kultivieren, die Stille kann sich jeder verordnen, denn in der Stille findet man zu sich, wenn man physisch und psychisch nicht krank ist und damit der Arbeitsspeicher völlig belegt ist. Damit stellt sich die Frage: wie finde ich Zugang zu mir selbst und kann man dies ohne Hilfe schaffen?

Für Strolz ist klar, dass einem, wenn man mit offenen Ohren, offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben geht, eine Hilfestellung zuteil wird, weil man Menschen begegnen wird, die einen bereichern und das ohne, dass es etwas materiell kostet.

In Schulen fragen ihn Jugendliche oftmals, mit welchem Plan er erfolgreich wurde und mit welchem Plan sie selbst erfolgreich werden können, wohl auch weil es die erste Generation ist, der es schlechter geht als der Generation zuvor, und die Angst etwas zu versäumen („fear of missing out“) sehr groß ist. Strolz antwortet den jungen Menschen, dass er keinen Masterplan hatte und es daher auch nicht möglich ist, seinen Plan zu kopieren. Es muss daher jeder seinen eigenen individuellen Weg im Leben finden.

Strolz erinnert an den Technologievordenker Steve Jobs der mit „connecting the dots“ seiner Zeit voraus war, und er zieht Parallelen zum Malen nach Zahlen. Dabei musste man die Zahlen miteinander verbinden und wenn man alle Zahlen miteinander verbunden hatte bekam die Malerei ein Gesicht, so ist auch der Selbstfindungsprozess zu verstehen.

Wir sind als Menschen zerbrechliche und verletzliche Wesen, aber wir sind auch einzigartige Individuen, die in unserem Leben zur Entfaltung aufgerufen sind, macht Strolz deutlich. Der Mensch ist in der Lage seine eigene Zukunft als Raum mit zu erschaffen, wir sind keine Opfer, die den Raum der Zukunft willenlos betreten müssen.

Der Bergbauernbub Strolz, der selbst eine glückliche Kindheit hatte, erzählt, dass er in seiner Jugend eine wilde Sturm- & Drangphase gehabt hat und dass die Narben aus dieser Zeit immer noch zu sehen sind. Jeder hat etwas anderes im Rucksack, aber auch wenn die Wurzeln noch so verkühlt sind kann man ein kraftvoller Baum werden. Strolz nennt Gregor Demblin, der mit 18 Jahren auf der Maturareise nach einem Gang ins Meer plötzlich Querschnitt gelähmt war, und der heute erfolgreicher Unternehmer und 4facher Vater ist, als Beispiel dafür, dass man sein eigenes Schicksal beeinflussen kann.

Jeder hadert mit sich, jeder hat einen Rucksack, manche Rucksäcke sind schwerer, doch in jedem Rucksack stecken auch Werkzeuge, die einem weiterhelfen können, das heißt wir können Piloten unseres Lebens sein, nicht jeden Tag, aber immer wieder. Offen zu bleiben für Neues ist das Wichtigste, das ist seine Bewusstseinshaltung seit seiner Jugend, denn er ist ein gestalterischer Mensch. Mit 15 Jahren hat der katholische Alemanne aus dem Hochgebirge eine unangenehme Hautkrankheit bekommen und die Schulmedizin war überfordert. Seine Mutter hat ihn daraufhin zur Kinesiologin geschickt und diese hat ihm plötzlich ganz andere Fragen gestellt als die Schulmediziner. Das Interesse an den Menschen, an sich selbst und am Lebendigen war in seiner DNA und seine Körperlichkeit hat ihn damals darauf gestoßen und ihn seit damals nie mehr losgelassen.

Strolz zitiert Otto Scharmann vom MIT, der den Dreiklang „open mind, open heart, open will“ betont und er spricht Strolz damit aus der Seele, der mit offenem Herzen, offenem Geist und offenem Willen durchs Leben geht. Das sind die 3 Hebammen für das Neue, denn das Neue will in unsere Welt und es kommt ohnehin, ob wir wollen oder nicht, die Frage ist nur: „Sind wir selbst Geburtshelfer oder nicht?“

Ab und zu kommt das Neue ohne Geburtshelfer als Krankheit, als Liebe, als Tod eines nahen Angehörigen oder als Jobwechsel über uns und die Frage ist dann: wie wird es gut? Was ist jetzt richtig und wichtig? Strolz tritt dafür ein, dass man in diesen Situationen die Fähigkeit kultivieren sollte, auf die Stimme des Herzens zu hören, denn er ist der Meinung, dass wir uns auf uns selbst verlassen können. Poetisch fügt er hinzu, dass er draußen im Wald sein Lied des Lebens als plötzliche Eingebung bekommen hat, in dem drinnen steht „In Zeiten der Bedrängnis komme zu Dir“. Strolz, der an die Seele glaubt und eine Lenkkraft anerkennt, fügt hinzu, das kann nicht originär von ihm stammen, das hat ihm jemand in die Feder diktiert, der cleverer ist als er – und er hält sich seit damals an diesen Satz.

In Zeiten der Bedrängnis kommt er also zur Ruhe und findet in sich selbst wieder Inspiration und Stärkung, und für Strolz ist klar, das kann jeder Mensch. Matthias Strolz schließt mit dem Bekenntnis, dass es natürlich auch bei Ihm schwere Tage gibt, an denen ihn vieles an seinem eigenen Leben stört, aber trotzdem kann er sich dann in Dankbarkeit wiederfinden, denn es ist so geil Mensch zu sein und es geht eh vorbei, also machen wir das Beste draus.

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Mathias Strolz Wolfgang Müller CC BY SA 4.0