Nixonfollowsthemoney – Conrad Tambour & Christoph Janka

Gesellschaft

Am 17. August 2023 waren der Animator, Regisseur und Designer Conrad Tambour und sein Kollege, der Motiondesigner und Werbegrafiker Christoph Janka, bei uns in der Seelenoase zu Besuch, um ihr politisches Kunstprojekt „Nixonfollowsthemoney“ vorzustellen.

Das Projekt Nixonfollowsthemoney entstand während der Coronapandemie – auch deshalb, weil die Kunst damals ihre Aufgabe als Kritikerin gesellschaftlicher Verhältnisse und Entwicklungen völlig vernachlässigte – Im Gegenteil: selbst innerhalb der Kunst wurde Konformismus angestrebt, um das Narrativ der Macht zu stützen.

Lobbying, Machtmissbrauch und Kapitalinteressen stehen im Zentrum von Nixonfollowsthemoney, wobei sich die beiden Künstler vor allem mit Macht- und Medienkritik befassen.

Auch wenn er sich persönlich zu Beginn der Coronapandemie vor dem Virus gefürchtet hat, so machte Conrad Tambour relativ rasch stutzig, dass Meinungen, die nicht dem geltenden Narrativ entsprachen, durch Zensur und Diffamierung vom Diskurs ausgeschlossen wurden. Gerade bei Demokraten sollten die Alarmglocken läuten, wenn Minderheiten pauschal für neuartige Probleme verantwortlich gemacht werden. Warum Medientheoretiker und andere Experten aus der Kunstbranche sich nie zu der offensichtlich manipulativen Inszenierung von Nachrichten in den Medien geäußert haben, ist Tambour bis heute ein Rätsel. War es Schweigen aus Angst um die eigene Existenz? Aus Angst vor der Kontaktschuld, oder gar auch vor dem Virus?

Ein Problem, dass schon vor der Pandemie bestand, ist die enge Verflechtung zwischen Kunst und Staat: wenn man von Förderungen abhängig ist, wird man naturgemäß unkritischer gegenüber jenen, die das Geld bereitstellen.

Seit vielen Jahrhunderten ist der Zusammenhang zwischen repräsentativer Macht und Geld/Vermögen geschichtlich nachweisbar. Wenn man sich zum Beispiel das Papsttum und dessen Verbindungen zur Medici Bank ansieht, dann werden bestimmte Entscheidungen der Päpste klar. Bis heute beachten die Medien und die Gesellschaft zu sehr die Vertreter der Macht, und zu wenige jene, die diese mittels ihres Vermögens steuern.

Während der Coronakrise wurden eigentlich urlinke Themen wie die Frage, welche Personen oder Konzerne von dieser Krise profitieren, plötzlich als Verschwörungstheorien abgekanzelt oder mit Kontaktschuld belegt. Unter anderem aus diesen Überlegungen starteten Conrad und Christoph, die beide begeisterte Seher der Serie „Haus des Geldes“ sind, ihr Kunstprojekt Nixonfollowsthemoney und besuchten damit mehrere Coronademos.

Der Slogan „Follow the money“ stammt aus dem Watergate-Skandal rund um Richard Nixon, der auch noch den Goldstandard abgeschafft hatte.

Angesichts der Menschheitsgeschichte ist es naiv zu glauben, dass es in der heutigen Welt plötzlich keine Verschwörungstheorien mehr gäbe. Wie auch bei der Watergateaffäre wurde während Corona von Politik und Medien ein bestimmtes Narrativ verbreitet, um von anderen Themen abzulenken oder um unbeliebte politische Inhalte umzusetzen, z.B. was das Thema Überwachung angeht.

Die Reaktionen der Menschen auf die Kunst-Aktionen, die Ereignisse und Lügen rund um die Euro-Krise und die Rolle der Medien dabei, der bemerkenswerte inhaltliche Wandel linker Parteien weg von Kapitalismuskritik hin zu Identitätspolitik und verschiedene Formen von Korruption und Lobbying sind ebenso Themen dieses Vortrages, wie die künstlerische und technische Umsetzung dieses Kunstprojekts.

Links zum Projekt:


https://t.me/nixonfollowsthemoney
https://www.nixonfollowsthemoney.com
https://www.instagram.com/nixonfollowsthemoney

Credits

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IP – Nixonfollowsthemoney-YOUTUBE-IPHP Wolfgang Müller CC BY SA 4.0