Die Massenradikalisierung, die geforderte Mitte und keine falsche Toleranz

Politik

In dieser BSA-Veranstaltung aus dem April 2023 analysieren Julia Ebner, Wolfgang Kraushaar und Beate Küpper, wie es passieren konnte, dass die politische Mitte zunehmend Extremisten zum Opfer fällt und wie man die Demokratie im Angesicht multipler Krisen wehrhaft gestalten kann.

Die Publizistin und Extremismusforscherin Dr. Julia Ebner stellte bei ihren Forschungen der letzten Jahre fest, dass die Ideen und Verschwörungsmythen, die zuvor nur in extremistischen Gruppen zu finden waren, sich mittlerweile immer mehr in die Mitte der Gesellschaft ausbreiten. Vor allem die multiplen Krisen haben zu viel Frustration und Misstrauen geführt – gegenüber der Politik, den Medien und sogar der Wissenschaft.

Die Psychologin Univ.-Prof. Dr. Beate Küpper, Mitautorin des Buches Die geforderte Mitte, sieht ebendiese Mitte in zweierlei Hinsicht gefordert: einerseits im Umgang mit den multiplen Krisen, und andererseits bei der Verhinderung des Einsickerns antidemokratischer Ideen. Populisten wissen, dass die teilweise seit Jahrhunderten bestehenden Ressentiments gerade in unsicheren Zeiten leicht aktiviert werden können.

Schon in den 1990erjahren stellte der Politologe Dr. Wolfgang Kraushaar eine große Welle der Fremdenfeindlichkeit fest, im Anschluss an die Deutsche Wiedervereinigung. Im August 2020 gab es zwei große Demonstrationen der Querdenker, die in einem Fall nahezu so endeten, wie die Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 in den USA. Der Autor des Buches Keine falsche Toleranz sieht in den Reichsbürgern und den Vereinten Patrioten zwei neue extremistische Gruppen, die sich aus der Anti-Corona-Bewegung entwickelt aber sich schließlich von ihr abgesetzt haben. Daraus leitet Kraushaar ab, dass es eine neue Gefährdungslage gibt: Menschen radikalisieren sich und lehnen zunehmend den Staat und seine Verfassung ab. Hinzu kommt die Partei AfD, die von manchen bereits als rechtsextrem eingestuft wird, und die von dieser Gemengelage profitiert.

Die Überlappungen unterschiedlicher zugrunde liegender Verschwörungstheorien, die weltweite Vernetzung extremistischer Gruppen – teilweise über ideologische Grenzen hinweg – und deren Beschleunigungswirkung auf rechtspopulistische Parteien, der Umgang Deutschlands mit rechten Phänomenen und die Verschiebung der Grenzen des akzeptabel Sagbaren sind weitere Themen dieser Diskussion.

Credits

Image Title Autor License
BSA – Massenradikalisierung-YOUTUBE-IPHP Wolfgang Müller CC BY SA 4.0

Diskussion (2 Kommentare)

  1. Eine „linksradikale „Ideologie hat sich schleichend normalisiert in den letzten 30 Jahren(Bsp. die militante Multikulti Agenda) ohne das man das wahrhaben will bzw. merkt und sobald man das feststellt ist man dann „ausländerfeindlich“ oder „rechtsradikal“(was natürlich ein Blödsinn ist) .Kein Mensch hat ein Problem von wo auch immer Menschen bei uns in Österreich oder Deutschland leben,man will sich einfach nicht überfremden lassen.Die wenigen Rechtsradikalen kann man in einem ICE Zug unterbringen.Nehmen sie das mal zur Kenntnis und es ist auch nicht“ radikal“ in irgendeiner Form .Und die Corona Sache hat man sofort bewußt in dieses dümmliche politische links rechts Schema gepreßt bzw. politisiert(obwohl das eine Angelegenheit der Biologen und Mediziner ist)um jegliche sachliche Kritik an den total übertriebenen Coronamaßnahmen zu erschweren da ja eine Ideologisierung eine sachliche Analyse extrem behindert bzw. erfolgreich abwehrt. Erkältungs und Grippevirenmaterial kann man übrigens jedes Jahr mit spezifisch adaptierten Tests zuhauf nachweisen da der Mensch dieses das ganze Leben mit sich herumträgt und eben einen Normalzustand des menschlichen Daseins kennzeichnet und eben keinen problematischen,geschweige denn einen „pathologischen Zustand“ darstellt. Somit kann man jährlich durch tägliches Testen zig-Millionen positiver Tests alleine im deutschsprachigen Raum bzw. Milliarden weltweit generieren wenn man das will. Hätte man sorgfältig unterschieden zwischen Menschen die wirlkich ärztliche bzw. medizinische Hilfe wegen Corona gebraucht haben und denen die einfach nur einen positiven Test hatten,dann hätte man sofort feststellen können, daß wir eine stinknormale Erkältungs- und Grippesaison hatten in den letzten 3 Jahren. Aber das hat man eben nicht gemacht !! Warum wohl ????? Positive Tests von Leuten ohne Symptome als „Krankheitsfälle“ zu verkaufen und diese Menschen dann nach Hause in „Quarantäne“ zu schicken war schon ein Taschenspielertrick erster Güte. Und wenn Menschen Coronasymptome haben ,sind das meistens normale Erkältungssymptome(Husten; Corona ist ja der klassische Hustenvirus),wo Leute schon seit Ewigkeiten damit arbeiten gehen und niemand deswegen in den Krankenstand geht.Und auf dieser Grundlage von einer „Pandemie“ zu reden war eben dann ein Betrug und ein für dumm Verkaufen .Die Aktionäre haben sich auf jeden Fall riesig gefreut, die Aktienpakete von Masken,Testkits und Gentherapeutika Produkten en masse gekauft haben.

  2. Und diesen Q-Anon Quatsch hat man als eine Art Psy-op erzeugt(wäre interessant woher dieser eigentlich ursprünglich stammt) um eben wieder sachliche bzw.seriöse Kritik
    an bestimmten gesellschaftlichen Themen zu erschweren. Man fragmentiert mit diesen Methoden der bewußten Streuung von so Psy-op wie diesen Q-Anon Quatsch kritische Stimmen .Das nennt man dann psychologische Kriegsführung von staatlicher Seite mit Hilfe des Verfassungsschutzes oder anderer staatlicher Stellen .