Schule der Zukunft – Manfred Baumgartner

Gesellschaft

Durch seine Arbeit auf mehreren Palliativstationen bekam Manfred Baumgartner Einblicke in die tiefsten Sehnsüchte und Ängste von Menschen. Das dabei gewonnen Wissen nutzt er, um Kindern und Erwachsenen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Gemeinsam mit Ricardo Leppe, der bei uns schon im Format Reiner Wein zu Gast war, ist er im Verein WissenSchafftFreiheit engagiert.

Nach einer kleinen Aufwärmübung für das Publikum beschreibt Baumgartner zwei Begebenheiten, die zeigen, wie unterschiedlich man als Elternteil mit seinen Kindern umgehen kann. Kein Vater und keine Mutter hat ein Handbuch zur Kindererziehung – ergo treffen wir die entsprechenden Entscheidungen aus dem Gefühl heraus. Und hier gibt es die großen Unterschiede.

Beginnend mit der Schule werden Kindern meist enge Grenzen gesetzt, die ihre Entwicklung hemmen. Auch beginnt die Zeit der Konkurrenz mit Anderen: Des Glückes Tod ist der Vergleich.

Gemeinsam mit Ricardo Leppe arbeitet er an der Schule der Zukunft. Leppe, der in Peru aufwuchs und nur 30 Minuten pro Woche gelernt hat, eignete sich später im Zuge seiner Auftritte als Zauberer viele Gedächtnistrainingsmethoden an. Von einer Volksschullehrerein gefragt, ob er diese nicht ihrer Klasse erklären könnte, willigte er ein und lernte zum Ersten mal die Schwierigkeiten und Ängste der Kinder kennen, die die Institution Schule ihnen aufbürdet. In den letzten 7 Jahren war Leppe in hunderten Schulen im deutschsprachigen Raum unterwegs und hat Lehrern, Eltern und Kindern beigebracht, wie Lernen auch anders funktionieren kann.

Beim Lernen muss man 3 Punkte beachten: Lernen funktioniert über Emotion; es muss „dumm und blöd“ sein; und jeder Lernende muss eine Verbindung zum Lernstoff haben.

Um zur Schule der Zukunft zu kommen, bedarf es zweier Übergangsschritte. Der aktuelle Schulstoff wird komprimiert: 5 Schulstunden werden auf eine Stunde gekürzt. Danach bezieht man die Inhalte auf die Kinder – im Bezug auf die wichtigen Fragen: wer bin ich, und was will ich. Auf die Frage, wie die Schule der Zukunft aussehen kann, antworteten 9 von 10 Kindern: wir wollen Spaß am Lernen haben, und wir wollen Dinge lernen, die wir im Leben brauchen.

Im zweiten Schritt werden 90 Prozent des Schulstoffes gekürzt: veraltetes, unnützes und falsches Wissen wird entsorgt. Den Kindern wird die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden – und dadurch auch Eigenverantwortung zu lernen.

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Zukunftskonferenz 2022 – Vortrag Manfred Baumgartner-YOUTUBE-IPHP Wolfgang Müller CC BY SA 4.0