„Die Macht von Social Media – steuern sie unsere Demokratie?“ (25. Bürgersalon)

Gesellschaft

Der 25. Bürgersalon fand am 4. November 2019 am gewohnten Ort in der Diplomatischen Akademie zum Thema „Die Macht von Social Media – steuern sie unsere Demokratie?“ statt.

DI Carl Waldstein, seines Zeichens Organisator & Mastermind der Veranstaltung, nahm die Begrüßung & Vorstellung der Gäste am Podium vor und bat Frau Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP-Abgeordnete zum Wiener Landtag & Gemeinderat) zum runden Jubiläum des Bürgersalons um eine Wortspende.

Frau Mag. Hungerländer nahm auf die Entstehungsgeschichte des Bürgersalons Bezug & wies darauf hin wie wichtig es ist, dass sich Bürger für Politik interessieren und zivilgesellschaftlich einbringen & betonte den offenen und bürgernahen Charakter dieser wertvollen Veranstaltungsreihe.

Unter der Leitung von Dr. Christoph Kotanko, dem Leiter der Redaktion Wien der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN), diskutierten in der Folge

  • Dr. Stephanie Krisper (Juristin & NEOS- Abgeordnete)
  • Dieter Bornemann, MA (Journalist & ORF-Redakteursvertreter)
  • Univ. Prof. Dr. Anton Pelinka (Politikwissenschaftler, Autor & Analyst)
  • Thomas Lohninger (Executive Director der Grundrechtsorganisation Epicenter.works)
  • Lukas Holter (Geschäftsleiter des Bereichs Politik der Campaigning Bureau Kampagnenberatungs GmbH)

miteinander die Frage wieviel Macht die sozialen Medien haben und ob diese unsere Gesellschaft steuern.

Dieter Bornemann nutzte sein Eingangsstatement für eine Videoeinspielung um auf Deep Fake Videos & Ihre zersetzende Wirkung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Dr. Stephanie Krisper gewährte in sehr ehrlicher Art und Weise einen Einblick wie es Ihr als Mensch und Politikerin damit geht, dass von Ihr aufgrund Ihrer politischen Funktion de facto erwartet wird, dass Sie in den sozialen Medien Facebook, Twitter und Instagram kontinuierlich präsent ist.

Thomas Lohninger, GF der Grundrechts- & Datenschutzorganisation Epicenter.works, machte klar warum es von sehr hoher Bedeutung ist, dass sich die Bürger Ihrer Grund- & Freiheitsrechte gerade online bewusst sind und dass es wichtig ist die großen Social Media Unternehmen nicht aus Ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu entlassen.

Prof. Dr. Anton Pelinka bekannte selbst nicht in den sozialen Medien aktiv zu sein und zeigte sich gegenüber der Macht der sozialen Medien ambivalent. Gerade für ältere Menschen ist das Tempo der technischen Entwicklungen und der damit verbundenen Veränderungen enorm und er appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Social Media Nutzer sich über die Art und Weise wie sie sich online verhalten Gedanken zu machen.

Lukas Holter, dessen Unternehmen die Wahlkampf- & Social Media Kommunikation von Sebastian Kurz bei den Nationalratswahlkämpfen 2017 und 2019 federführend betreut hat, sprach sich dafür aus die sozialen Medien auch als eine Chance für eine neue Form der Teilhabe der Bürger am politischen Prozess zu begreifen. Aus der Sicht politischer Akteuere demokratisieren die sozialen Medien die Kommunikation mit den Wählern, da es nun an der Gatekeeperfunktion der klassischen Medien vorbei möglich ist die Menschen direkt über Social Media anzusprechen.

Thomas Lohninger erinnerte daran wie seine Organisation Epicenter.works, ehemals AK-Vorrat, ohne Geld und Infrastruktur dank einer effektiven Social Media Kommunikation erfolgreich gegen die Vorratsdatenspeicherung mobilisieren konnte und unterstrich die Bedeutung der sozialen Medien für zivilgesellschaftliche Initiativen.

Bei den Publikumsfragen war u.a. der Twitter Account von Donald Trump Thema, da in den USA vereinzelt Stimmen laut werden, die fordern Twitter möge den Account von Trump sperren. Dieter Bornemann erinnerte in diesem Zusammenhang an das Recht der freien Meinungsäußerung & war sich mit allen Diskutanten einig, dass die Sperre von Social Media Accounts aus politischen Gründen nicht der passende Weg sein kann mit dieser Frage umzugehen.

Die Journalisten am Podium betonten, dass gerade in Zeiten wie diesen seriöse und professionelle journalistische Arbeit, gerade in öffentlich-rechtlichen Medien von besonderer Bedeutung ist und dass das Vertrauen der Rezipienten in den Wahrheitsgehalt dessen was medial berichtet wird von essentieller Bedeutung ist.

Alle Diskutanten waren sich einig, dass man ein sehr wachsames Auge auf die Manipulationsmöglichkeiten in den sozialen Medien haben müsse.

Die Diskussionsrunde machte klar, dass die sozialen Medien schon jetzt eine enorme Bedeutung im Leben der Menschen spielen und dass dies für alle Lebensbereiche, also nicht nur für die Politik, gilt.

Die Frage wieviel Macht die sozialen Leben in unser aller Leben haben wird uns als Thema noch lange begleiten wird und wir sind alle dazu aufgerufen uns darüber Gedanken zu machen wie wir die sozialen Medien persönlich & beruflich verwenden.

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25ter Bürgersalon Wolfgang Müller CC BY SA 4.0
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