Führt die Corona-Krise zu mehr oder weniger Solidarität in unserer Gesellschaft ?

Gesellschaft

In der aktuellen Ausgabe unseres „Darüber sollten wir reden“ Podcast beschäftigt sich unser Chefredakteur Hermann Böhm mit dem Thema der letzten Wochen, das uns Alle in Atem hält: Der Coronavirus-Krise

Während zahlreiche alternative Kanäle ihre Seher leider mit Panikmache, click baiting und dem Schüren von Ängsten in unverantwortlicher Weise extrem verunsichern haben wir uns als seriöses und unabhängiges Medium die notwendige Zeit genommen, um das Thema nach dem Studium von seriösen Quellen in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen.

Wir analysieren für Euch in diesem Podcast daher u. a. die Ereignisse der letzten Wochen rund um die Verbreitung des Coronavirus in Österreich und geben Euch einen detaillierten Einblick wie die österreichische Bundesregierung, aber auch einzelne Bundesländer in Österreich mit der Ausbreitung des Coronavirus umgegangen sind, was gut und was schlecht gelaufen ist und wie die österreichische Bevölkerung auf die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus reagiert hat.

Während das Corona-Krisenmanagement von Bundeskanzler Sebastian Kurz und seiner Regierungsmannschaft sehr gut funktioniert hat das Bundesland Tirol leider viel zu spät Quarantänemaßnahmen über seine von internationalen Gästen sehr gut besuchten Skiregionen verhängt und damit zugelassen, dass das Coronavirus von dort aus vor allem nach Skandinavien, aber auch in andere Länder exportiert wird.

In Österreich waren vor allem am Freitag, den 13. März, Hamsterkäufe zu beobachten und die Frage ob die Corona-Krise zu mehr oder weniger Solidarität in unserer Gesellschaft führen wird wurde an diesem Tag erstmals für Alle öffentlich sichtbar als es Rangeleien um Klopapier in zahlreichen Supermärkten gab.

Neben den unsäglichen Bullshit Videos verschiedenster alternativer Kanäle zum Coronavirus gibt es zudem auch noch zahlreiche Influencer, zumeist auf Instagram, die nun scheinheilig einen auf sozial machen, wenn es ihnen in Wahrheit leider wieder vor allem nur ums eigene Ego, die Stärkung der eigenen Marke und die eigene Vermarktung geht. Echte Solidarität erkennt man in dieser Zeit aber nicht an sich selbst inszenierenden WichtigtuerInnen, sondern daran wer bereit ist jene Arbeiten zu machen, die wirklich gebraucht werden: Dazu gehören allen voran alle Arbeiten in helfenden Berufen, in der Medizin, im Krankenhaus, im Pflegeheim und im Rettungsauto, um nur einige zu nennen.

Es gab in den letzten 10 Tagen aber auch zahlreiche vielversprechende Ansätze & Initiativen in deren Focus die reale Unterstützung von älteren Menschen steht und die zeigen dass es sehr wohl echte und gelebte Solidarität in Österreich gibt.

Aus unserer Sicht sind die von der österreichischen Bundesregierung und dem Parlament beschlossenen Maßnahmen gegen die Coronavirus Pandemie richtig, wichtig und notwendig sind. Es geht dabei vor allem darum zu verhindern, dass die Zahl der am Coronavirus erkrankten Personen weiter exponentiell ansteigt, denn ein solcher Anstieg könnte in wenigen Wochen einen völligen Zusammenbruch des ansonsten sehr belastbaren österreichischen Gesundheitssystems bewirken und in der Folge womöglich zu Verhältnissen wie in der Lombardei in Italien führen.

Noch nie zuvor haben jene sozialen Berufe von denen nun unser Aller Wohlergehen – übrigens nicht nur seit der Coronakrise, sondern auch schon davor – abhängt derart viel öffentliches Lob erhalten. Es vergeht kein Tag an dem nicht verschiedenste Politiker die Supermarktkassiererin, die Krankenschwester, den Pfleger & die Putzfrau loben, doch wie Ernst meint es die Politik mit diesen Aussagen wirklich?

Wir fordern daher nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern wahre und echte gelebte Solidarität mit diesen Berufsgruppen und vor allem endlich eine faire – das heißt eine deutlich höhere – Bezahlung für diese Berufe.

Die Coronakrise ist eine Chance für uns Alle endlich jene Solidarität mit den wahren Leistungsträgern unserer Gesellschaft – und das sind die hart arbeitenden Menschen in diesen chronisch unterbezahlten Berufen – zu leben.

Nirgends wird diese soziale Ungerechtigkeit so deutlich wie in der Pflege, wo eine völlig verlogene Debatte zur 24h Pflege geführt wird, die sich darauf verlässt, dass in Österreich Pflegekräfte aus dem Osten, vor allem aus Rumänien und der Slowakei, extrem schlecht bezahlt werden, um jene Menschen zu pflegen, die Österreich aufgebaut haben.

Die Politik muss also von uns Bürgern dazu gebracht werden, dass sie real wirksame Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass der Aufsichtsratsvorsitzende eines Unternehmens nicht auch nach der Corona-Krise 100x mehr (und das ohne Boni!) als die Pflegerin verdient.

Idealism Prevails wird daher in den nächsten Wochen zusammen mit anderen sozial gesinnten Akteuren eine neue Initiative präsentieren, die sicherstellen soll, dass unsere Gesellschaft in Zukunft sozial gerechter, fairer und solidarischer wird…

to be continued…

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Coronavirus Solidarität Wolfgang Müller CC BY SA 4.0
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